Interview mit der Projektgruppe „Ideenstadt Düsseldorf“ (Auszüge)

Frau Wenzel, was zeichnet Düsseldorf als Kreativstandort aus?

„Düsseldorf ist weltoffen. Eine Mischung aus lässigem Stil, gepaart mit Lebendigkeit und der zupackenden Art der Networks aus dem New Yorker Amerika, angeführt etwa von BBDO Worldwide. Der raue Wind weht bis hier rüber, hier bleibt man wach. Und nichts ist in unserem Beruf wichtiger als die vergleichende Anschauung mit der Welt. So gesehen ist Düsseldorf ein inspirierender Kreativstandort.“

Gab oder gibt es einen typischen „Düsseldorfer Stil“?

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W&V Interview zum Thema „Frauen und Karriere“

Frau Wenzel, Sie sind eine der wenigen Frauen, die es in der Agenturbranche bis ganz nach oben geschafft haben. Viel hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht geändert: In Führungspositionen sind Chefinnen immer noch rar, obwohl alle vom Female Shift sprechen und die Wirtschaft in vielen Bereichen weiblicher wurde. Wie erklären Sie sich das?

„Ehrlich gesagt, überrascht mich das. Heute gibt es so viele Möglichkeiten, das Leben flexibler zu gestalten. Man klebt nicht mehr am Schreibtisch, kann imPrinzip von überall aus arbeiten. Aber Frauen bekommen nun mal die Kinder, und ich glaube, Entscheider haben immer noch Angst davor, dass die Mitarbeiterinnen schwanger werden und erst einmal ausfallen.“

Zeitgemäß ist das nicht.

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Krone Interview zum Thema „emotionale Werbung und unkonventionelle Arbeitsweisen“ (Auszüge)

Frau Wenzel, Sie gelten als Pionierin der emotionalen Werbung und haben Wege beschritten, die vor Ihnen noch keiner begangen hatte. Sind Sie besonders mutig?

„Ich denke, es ist weniger eine Frage des Mutes, denn viel mehr der Entschiedenheit. Man muss wissen, wann was zu tun ist. Ich habe mit der emotionalen Markenführung in einer Zeit begonnen, als Werbung generell noch recht „cool“ war, das brachte die notwendige Aufmerksamkeit. Timing also. Mich unterscheidet von vielen Werbeagenturen, dass ich nicht auf Awards hinarbeite, sondern nur das mache, was ich für die Marke wirklich gut und richtig finde. Bei aller Professionalität, die ich im Laufe der Jahre erlangt habe, ich lasse mich zunächst als Konsument leiten. Wenn Sie so wollen, ist mir meine persönliche Meinung ungeheuer wichtig (lacht). Wenn ich eine Gänsehaut bekomme, dann geschieht beim Konsumenten das gleiche. Mir sind meine Emotionen nicht peinlich. Um zu verstehen, was die Leute bewegt, was sie sich wünschen und warum, muss ich mit ihnen auf Augenhöhe sein, mich, wenn es sein muss, auch mal klein machen. Wenn man das nicht kann, bekommt man zum wahren Leben keinen Zugang, dann machen die Leute dicht vor lauter Respekt, haben kein Vertrauen, sich zu offenbaren. Ob eine Kampagne Relevanz hat oder nicht, hängt also ganz stark davon ab, wie nah man an den Menschen ist.“

Ihre Werbung hat einen starken Wiedererkennungswert.

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